Lichtenberg 47 sackt souverän drei Punkte bei TeBe ein und bleibt Preussen auf den Fersen

Krise? Was für eine Krise? Lichtenberg 47 meldet sich eindrucksvoll in der Erfolgsspur zurück und gewinnt bei Tennis Borussia souverän mit 3:1 (2:0). „Auswärtssieg“ hallte es nach dem Schlusspfiff durch das Rund. Das dürfte Balsam auf die zuletzt geschundenen Seelen der 47er sein, die ja neben den bitteren Punktverlusten zuletzt auch einen bösen Einbruch zu verkraften hatten.

Zurück im Team auf seiner gewohnten linken Abwehrseite war Richard Ohlow, der den Kick gegen die Reserve von Hansa Rostock wegen der Geburt seiner Tochter – dazu herzlichen Glückwunsch nachträglich – verpasst hatte. Auch Magnus Rösner reüssierte nach abgebrummter Gelb-Rot-Sperre wieder in der Startelf. Dafür rotierten Linus Jurschik und Rahim Ceesay zunächst zurück auf die Bank.

Die Grundvoraussetzung war ja klar. Nach zwei misslichen Niederlagen in Folge (1:2 in Neustrelitz, 1:2 gegen Hansa Rostock II) standen die 47er unter Druck. Es galt die veränderte Rolle anzunehmen. Vom Gejagten hatte man sich ja in die Rolle des Jägers zurück begeben müssen. Und der Rivale BFC Preussen hatte den Druck vor dem Anpfiff erhöht mit seinem 1:0 gegen Tasmania. Vorm Anpfiff der Partie am Eichkamp betrug der Rückstand der 47er auf den Tabellenführer also sechs Punkte.

„Wir haben das kurz thematisiert. Die Jungs hängen ja auch an ihren Handys. Wir können das nicht beeinflussen, aber alles dafür tun, dass wir in vier Wochen eine Art Endspiel haben“, so Trainer Rudy Raab. Man dürfe sich halt nicht von den Ergebnissen der Konkurrenz kirre machen lassen, sondern müsse selber stets die Lust am Spiel austoben.

Noack mit der frühen Führung für Lichtenberg 47

Das tat 47 in der Tat. Blendendes Wetter. Und ein SV Lichtenberg 47, der genauso blendend aufgelegt war und von Beginn an zeigte, dass die Partie nur einen Sieger haben soll. Abdul El Challoufs butterweiche Flanke wurde von dem am zweiten Pfosten lauernden Willi Noack per Kopf veredelt (6.). Drei Minuten später konnte Magnus Rösner nach perfektem Freistoß von Ohlow auf 2:0 erhöhen. Starke Auftaktphase der 47er!

Logisch, dass man dieses Pressing nicht über 90 Minuten durchziehen kann. Nach knapp 20 Minuten hatten die Hausherren beschlossen, auch ein bisschen hin am Spiel teilnehmen zu wollen, kamen das ein oder andere mal gefährlich vor das Gehäuse von Niklas Wollert. TeBe konnte sich aber nicht belohnen. Lichtenbergs Abwehr um Kevin Owczarek zeigte sich umsichtig.

Ceesay soll bei 47 die Ordnung in der Zentrale besser ausbalancieren

Durchgang zwei begann mit einem Wechsel (Ceesay für Mattmüller, um mehr defensive Ordnung in die Schaltzentrale zu bekommen) und erneut mit schwungvollen und energischen Gästen, die aber wiederholt ihren Meister in Borussias Keeper Henrik Albert fanden. Mit dem 3:0 durch Sebastian Reiniger (62.) nach Vorarbeit von Millgramm, schien der Drops gelutscht. Doch David Danko konnte mit einem Handelfmeter zum 1:3 verkürzen (65.).

TeBe in der Folge mutiger, aber ohne das benötigte Schussglück. Oder einfach überhastet und unpräzise. Lichtenberg hatte nur noch eine echte Schrecksekunde zu überstehen (89.) und schaukelte die drei Zähler in aller Ruhe nach Hause.

Lichtenberg 47 fühlt sich in der Rolle des Jägers pudelwohl

„Erst einmal sind wir froh, dass wir nach drei Wochen endlich mal wieder gewinnen konnten. Es macht ja auch etwas mit einer siegverwöhnten Mannschaft, wenn sie zwei Mal zwei gar nicht so schlechte Spiele macht, aber zwei Mal mit Null Punkten rausgeht. Wir haben unter der Woche versucht den Druck rauszunehmen und einfach jedem gesagt, dass sie sich einfach nur auf das Spiel freuen sollen“, sah Trainer Rudy Raab darin einen Baustein für den Dreier.

Lichtenberg solle sich einfach freuen, dass man weiter UM etwas spielen kann und nicht Woche für Woche eine Art von Pflichtfreundschaftsspielen zu absolvieren hat. Es gäbe ja einige eigentlich sehr ambitionierte Klubs in der Liga, deren Kicker jetzt nur noch um ihre Punktprämien spielen könnten, aber kein echtes Ziel mehr hätten.  „Wir sind jetzt der Jäger. Und in der Rolle fühlen wir uns eigentlich ganz wohl“, so Raab.

Weiter geht es schon am Gründonnerstag für die 47er. Da gastiert Optik Rathenow zum Nachholspiel in der HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“ (19 Uhr).

 

Tennis_Borussia_Berlin_logo.svg
Tennis Borussia 1
l47_logo_fussball_normal_RGB
SV Lichteberg 473

Tennis Borussia Berlin: Albert – Kahraman (67. Sey), Oschmann, Ceesay – Klawa (87. Klemme), Danko, Graupner (55. Ramadan) – Diop, Hadziavadic (55. Richter)  – Dethlefs, Jobe

SV Lichtenberg 47: Wollert – El Challouf, Owczarek, Krüger, Ohlow – Rösner (77. Grundmann), Becker – Millgramm, Mattmüller (46. Ceesay), Noack  (67. Jurschik) – Reiniger (77. Graf)

Schiedsrichter: Bela Wiethüchter

Zuschauer: 614

Tore: 0:1 Noack (6.), 0:2 Rösner (9.), 0:3 Reiniger (62.), 1:2 Danke (65. Handelfmeter)

Gelbe Karten: Oschmann – Ceesay

#WIRFÜR47

Beitrag teilen

Kommentiere

Du musst eingeloggt sein um ein Kommentar abgeben zu können.