Verkapptes Oberligaduell: Lichtenberg will Pokalhürde Blau-Weiß 90 meistern
Datum: 05.09.2024Spieltag kompakt
„Let’s get ready to rumble!“ Ring frei für Runde zwei im Berliner Landespokal. In der blauen Ecke: Herausforderer Blau-Weiß 90. In der roten Ecke: Unsere 47er vom SV Lichtenberg. Ab 13 Uhr müssen sich die Mannen von Rudy Raab und Nils Kohlschmidt im Ringgeviert namens „Rathausritze“. Dort ist die traditionelle Heimstätte der Mariendorfer.
Doch Vorsicht! Wer von einem schnellen K.o. gegen den Landesligisten träumt, der sollte seine Erwartungshaltung ganz schnell ein klein wenig überprüfen. Sicher, es gastiert der „Spitzenzweite“ der Oberliga bei einem derzeit auf Rang drei seiner Spielklasse liegenden Siebtligisten. Die Favoritenrolle liegt also auf der Hand und wird von Lichtenberg 47 auch angenommen.
Doch ganz so einfach darf man es sich nicht machen und nur vom Papier heraus urteilen, wer das Schwer- und wer das Fliegengewicht ist. Das könnte ein ganz enger Infight werden …
Zum einen ist Blau-Weiß 90 derzeit in bestechender Form. Am vergangenen Wochenende wurde Berolina Mitte mit 7:0 unsanft auf die Bretter geschickt. Der Ex-Bundesligist ist nach drei Durchgängen bislang ungeschlagen und derzeit zu Treffern aus allen Lagen fähig – 12:1 Tore sprechen Bände.
Lichtenberg trifft Ex-Spieler Banze
Zudem ist der Kader für einen Landesligisten alles andere als normal. Im Kasten steht mit Kilian Pruschke ein ehemaliger Union-Nachwuchstorhüter, der neben zahlreichen Einsätzen in der Oberliga auf 15 Regionalligakicks sowie ein Zweitligaspiel (am 5. August 2011 beim 3:0 der Eisernen gegen Paderborn) zurückblicken darf.
Vorne wirbelt mit Darryl Geurts ein quirliger Außenbahnangreifer, in dessen Vita neben drei Kurzeinsätzen in der 3. Liga (Paderborn) immerhin 149 Regionalligaspiele mit 67 Scorerpunkten (43 Tore/24 Vorlagen) für RW Erfurt, Union Fürstenwalde und den BFC Dynamo stehen.
Neben Geurts trugen zudem sechs weitere Akteure in der Vorsaison noch das Trikot von Lichtenbergs Ligarivalen Tasmania. Landesligist? Pustekuchen! Eher ein verkappter Oberligist. Kein Wunder, dass die Mariendorfer als Topfavorit in ihrer Staffel für den Verbandsligaaufstieg gelten.
Raab erwartet Duell auf Augenhöhe
Doch Bange machen gilt nicht. Natürlich will Lichtenberg 47 in die nächste Runde einziehen und eine Woche vor dem großen Bezirksderby gegen Sparta (15. September, 14 Uhr, HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“) durch einen Pokalsieg weiter Zuversicht tanken. Man will auf keinen Fall in Mariendorf am Ende in den Seilen hängen.
„Das wird auf jeden Fall ein ganz anderes Spiel als vorige Woche in Staaken. Blau-Weiß bringt da eine ganz andere individuelle Qualität mit. Und Gelicio Banze kennen wir selber noch ganz gut, der hat ja mal für uns gespielt“, so Rudy Raab. Der Innenverteidiger, der einmal sogar ein Länderspiel für Mosambik bestreiten durfte, trug zwischen 2015 und 2019 128 mal das Leibchen von Lichtenberg 47.
Grundsätzlich erwarte Raab ein Geduldsspiel. „Kann sein, das es sogar über 120 Minuten geht. Es wird darauf ankommen, dass wir unsere athletischen und taktischen Vorteile rausbringen und zum Tragen bringen“, so Raab, der gerne ein paar Körner sparen würde vor dem Derby. „Aber wenn mir jemand garantiert, dass wir über 120 Minuten weiter kommen, dann unterschreibe ich auch das“, so Raab lachend.
Anfahrt:
Viele Wege führen nach Rom, heißt es im Volksmund. Gilt so auch für eine Anreise mit den Öffis zum Sportplatz an der Rathausstraße. Die bequemste geht über die U-Bahnlinie 6:
U6 bis „Ullsteinstraße“ – Ausgang Mariendorfer Damm/Ullsteinstr. benutzen
– Auf Ullsteinstraße nach Westen Richtung Rathausstraße –
Links abbiegen auf Rathausstraße (Laufzeit ca. 7 Minuten)
Dazu führen die Buslinien 282, 170, M76 und 184 auf fußläufige Distanz mehr oder weniger direkt zum Stadion der Blau-Weißen.