Zurück auf Platz 1! Lichtenberg 47 schenkt Schlusslicht Rostocker FC ein halbes Dutzend ein
Datum: 16.03.2025So sieht ein seriöser Auftritt aus! Lichtenberg 47 schenkt dem Rostocker FC ein halbes Dutzend ein und erobert durch das 6:0 (4:0) gegen das Schlusslicht die Tabellenführung zurück, die man über Nacht an den Rivalen im Titelrennen hatte abgeben müssen, weil der BFC Preussen die Veilchen von TeBe mit 4:0 bezwungen hatte. Der Druck war da, aber die Elf von Rudy Raab und Nils Kohlschmidt hielt ihm stand und gab sich vor 659 Besuchern in der HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“ keine Blöße.
Man hätte ja nur verlieren können in diesem Kick am 21. Spieltag, gab Raab nach dem Schlusspfiff in kleiner Runde zu. Jeder war von einem Kantersieg ausgegangen, angesicht der bisherigen Bilanz der Mecklenburger, die mit Null Punkten und 6:108 Toren ganz hinten in der Tabelle standen. Ein hoher Sieg? Wäre Normalität. Ein Zittersieg dagegen eine Blamage. Nicht davon zu reden, dass ein Punktverlust eine Sensation gewesen wäre und Preussen sich ins Fäustchen gelacht hätte. Die Gefahr zu verkrampfen, weil man sich selbst zu sehr unter Druck setzt, zu früh zu viel will, besteht da schon.
Dazu mussten die Hausherren neben dem Langzeitverletzten Mika Gabelmann auf die gesperrten Magnus Rösner und Richard Ohlow verzichten. Und auch Cederic Becker hatte sich, obwohl anwesend im Stadion, nicht rechtzeitig vom Krankenlager (Grippe) als spielfähig zurückmelden können. Kann man schon als Handicap bezeichnen. Doch die 47er begannen seriös und setzten den aufopferungsvoll kämpfenden Ostseestädtern von Beginn an zu.
Grundmanns Premierentreffer für Lichtenberg 47
Carl-Leon Grundmann eröffnete dann den Torreigen mit einem Doppelpack (19./21.). „Hat ein bisschen gedauert, letztes Jahr war ja auch ein bisschen Verletzungspech dabei. Freut mich umso mehr, dass ich es endlich mal zeigen konnte und vor dieser Riesenkulisse getroffen habe“, so der 25-Jährige über seinen ersten Treffer im Dress von Lichtenberg 47.
Jeronimo Mattmüller erhöhte dann auf 3:0 (39.) und Sebastian „Bobby“ Reiniger wurde als Torschütze des 4:0 (45.) angesagt. Der Potsdamer Unparteiische Fabio Stemmler wertete den Treffer allerdings als Eigentor des Rostockers Michal Lopatynski.
Weitere Premieren für Lichtenberg 47

Karim Barry erzielt seinen ersten Treffer für Lichtenberg 47. Foto: Mike Mnezel
Nach der Pause durften die Fans der 47er dann noch zwei Premieren erleben. Denn sowohl Linus Jurschik (77.) als auch Karim Barry (86.) trugen sich erstmals als Torschützen in die Annalen der 47er ein. Gut für die Psyche der beiden Winterpausenzugänge der Lichtenberger. „Es ist schön, dass Vertrauen vom Trainer bekommen zu haben, immer mehr Minuten zu bekommen und heute auch mal getroffen zu haben, nachdem es beim letzten Heimspiel damit nicht so geklappt hatte“, freute sich Jurschik über seinen Treffer.
Der Auftritt war also insgesamt standesgemäß. Auch wenn man das Ergebnis eigentlich hätte noch höher schrauben können. Aber zwei Mal scheiterten die Lichtenberger am überragend agierenden Rostocker Schlussmann Thorben Zuncker vom Punkt (15. Owczarek/50. Graf). Und der 22-Jährige zeigte sich in seinem erst zweiten Oberligaspiel für den RFC als Könner seines Metiers, entschärfte ein rundes halbes Dutzend weiterer Möglichkeiten der 47er. Der „Man of the Match“ wird selten beim Verlierer gekürt. Zuncker hätte es wohl verdient gehabt.
Schönes Szene am Ende, als der Rostocker Schlussmann verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste (90.) und er verdienten Applaus von allen auf den Rängen bekam. Egal welche Farben sie trugen.




Lichtenberg 47: Wollert – El Challouf, Owczarek, Krüger, Noack – Ceesay – Grundmann (62. Grießig), Mattmüller (46. Grothaus), Millgramm (62. Jurschik) – Reiniger (74. Barry), Graf (74. Akova)
Rostocker FC: Zunker (90. Blanck) – Schmidt, Engelmann, Redmann, Hamdan (64. Waschk) – Lopatynski – Asgari, Röder, Andres – Soueidan (82. Hufe)
Schiedsrichter: Fabio Stemmler (Babelsberg)
Tore: 1:0 Grundmann (19.); 2:0 Grundmann (21.), 3:0 Mattmüller (39.), 4:0 Lopatynski (Eigentor, 45.); 5:0 Jurschik (77.), 6:0 Barry (86.)
Zuschauer: 659 in der HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“