Zwei Tore Rückstand, aber Lichtenberg 47 verteidigt mit Aufholjagd die Tabellenspitze

Die Serie hält. Auch den 14. Durchgang der Hinrunde beendete Lichtenberg 47 ungeschlagen. Mit dem 2:2 (2:2) bei TuS Makkabi konnte Lichtenberg nach einer Aufholjagd auch den Verfolger BFC Preussen wieder von der Tabellenspitze verdrängen, der es sich über Nacht dort nach einem 3:1 gegen Optik Rathenow gemütlich gemacht hatte.

Nicht immer halten Kicks mit dem Etikett Spitzenspiel auch das parat, was drauf steht. Die Begegnung zwischen dem Tabellenvierten TuS Makkabi und dem Spitzenreiter Lichtenberg 47 wurden dem Label aber voll gerecht, war ein echtes Highlight dieser Oberligasaison, was Spannung und Spielverlauf anging.

Rückstand – sogar doppelt -, gehaltener Elfmeter, Aufholjagd, ein Wahnsinnskeeper als Rückhalt, dazu stimmgewaltige Gästefans, die zahlenmäßig und in Sachen Akustik dem Gastgeber haushoch überlegen waren. Fußballherz, was willst du mehr?

Lichtenberg 47 mit Aufholjagd zufrieden

Gut, drei Punkte vielleicht aus Sicht der 47er. Aber mal ehrlich, wer einem zwei Tore-Rückstand hinterher jagen muss (17. Voahariniaina, 28. Soumah), zwischenzeitlich sogar das drohende dritte Gegentor vor Augen hatte, der sollte mit einem Zähler nicht unzufrieden sein. Zumal die Makkabäer ja keine Laufkundschaft in der Oberliga sind.

Trainer Rudy Raab war daher nicht gewillt, den Stab über seine Truppe zu brechen. „Man muss das positiv sehen, dass wir nach einem 0:2-Rückstand zurückgekommen sind. Sogar noch vor der Pause zurück gekommen sind. Und beim gehaltenen Elfmeter sieht man das große Plus, dass wir dieses Jahr zwei sehr gute Torhüter haben. Auf dem Platz war es heute nicht einfach. Da konnte es sehr oft nur über lange Bälle und zweite Bälle gehen. Auch weil Makkabi im Zentrum viele starke und fußballerisch gute Spieler hat, die immer auch kontergefährlich sind. Da muss man immer höllisch aufpassen“, so Raab.

Jonas Dieseler rettete Lichtenberg 47 den Punkt

Lichtenbergs Fans hatte bei Makkabi die Oberhand.

Auswärtsspiel als Heimspiel: Die Fans von Lichtenberg 47 waren in der Überzahl. Foto: Mathias Bunkus

Mann des Tages, wenn man denn einen nach einem Remis benennen möchte, war eindeutig Lichtenbergs Keeper Jonas Dieseler. Allein im zweiten Durchgang rettete er mit zwei Glanzparaden seine Farben vor dem drohenden erneuten Rückstand. Und in Durchgang eins parierte er erst einen nicht mal unplatziert geschossenen Foulelfmeter von Teo Matkovic und war auch beim Nachschuss von Abdoul Souhma gedankenschnell zur Stelle.

„Es war ein guter Tag für mich. Für die Mannschaft vielleicht okay. Wir alle hätten uns lieber einen Sieg gewünscht. Aber auf so einem Platz, bei so einem dreckigen Spiel muss halt auch mal ein Punkt reichen“, meinte Dieseler, der seinem Torhüter-Kollegen Niclas Wollert uneigennützig eine schnelle Genesung wünscht. Damit beim nächsten Spiel Lichtenberg 47 wieder in Bestbesetzung auflaufen kann.

Immerhin ermöglichte er es mit seinen Paraden, dass Jeronimo Mattmüller an alter Wirkungsstelle verkürzen konnte (31.) und Kevin Owzcarek einen an Sebastian „Bobby“ Reiniger verwirkten Foulelfmeter zum 2:2-Ausgleich nutzen konnte (45.+1).

Lichtenbergs Becker kassiert fünfte Gelbe

Die beiden Wermutstropfen des Tages, wenn man vom geschrumpften Punktevorsprung auf Preussen absieht, waren die Bierpanne der Gastgeber – denen ging zwischenzeitlich der Gerstensaft aus, weil sie nicht mit den zahlreichen Gästefans gerechnet hatten – und die Gelbe Karte für Cederic Becker. Es war seine fünfte in der laufenden Saison. „Das ärgert mich. Ich wollte unbedingt gegen Tasmania spielen und vielleicht gegen Schwerin aussetzen. Jetzt muss ich am Freitag zusehen“, ärgert sich der Youngster.

Doppelt ärgerlich, weil der unsichere Unparteiische Nicholas Köhler gar nicht genau wusste, wer denn Makkabis Angreifer im Strafraumgetümmel zu Fall gebracht hatte, ehe er Becker als einer von mehreren Optionen den gelben Karton präsentierte. Und Becker zudem Stein und Bein schwört, er hätte seinen Gegenspieler gar nicht berührt, der sei ohne sein Einwirken zu Boden gegangen.

Gut, nicht mehr zu ändern. Gehört zum Fußball eben dazu. Aber kein Grund Trübsal zu blasen. Denn Spitzenreiter ist Lichtenberg 47 immer noch. Und kann das aus eigener Kraft bis zur Winterpause bleiben.

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Lichtenberg 472

TuS Makkabi: Lindner – Stahl, Bache, I. Diallo – Matkovic – Camara, Bruck (82. Onu), Ceesay (8. P. Diallo), Soumah  – Tokgöz, Voahariniaina

Lichtenberg 47: Dieseler – Rösner, Owczarek, Krüger, Ohlow – Ceesay (67. Grothaus), Becker (46. Vogel) – Millgramm (88. Akova), Mattmüller (74. Graf), Noack (67. Zorn) – Reiniger

Schiedsrichter: Nicholas Köhler (Dresden)

Tore: 1:0 Voahariniaina (17.), 2:0 Soumah (28.), 2:1 Mattmüller (31.), 2:2 Owczarek (45.+1/Strafstoß)
Gelbe Karten: I. Diallo (2), Tokgöz, Bruck (4)  – Becker (5), Krüger (2)
Zuschauer: offiziell 128

#WIRFÜR47

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